Das Transkript eines Videos, also die reine Textversion des Inhaltes, ist ein meist sehr stiefmütterlich behandelter Part von Video-Marketing. Doch gerade dieser, meist sehr trocken anmutender Teil der Produktion kann uns helfen, mehr User auf unser Video aufmerksam zu machen.
Da ist zum einen die Tatsache, dass Facebook seine Clips im Newsfeed immer ohne Ton anspielt – das heisst, die interessierten Nutzer müssen aktiv den Sound des Videos anschalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass so beim Scrollen das Thema bzw. den Inhalt des Clips gar nicht wahrgenommen wird, ist also recht groß.
Neben sämtlichen Mitteln, die geeignet sind, um Aufmerksamkeit zu erregen und so das einfach Vorbeiscrollen zu vermeiden, hilft auch das Transkript, welches in diesem Fall von Facebook als Untertitel eingeblendet wird, den Inhalt des anfänglich stummen Videos zu vermitteln.
Bei YouTube verhält es sich ähnlich, hier spielt aber zusätzlich auch der Aspekt der Suchmaschinenoptimierung eine Rolle. Zwar versucht YouTube immer, die gesprochenen Teile eines Clips mittels Spracherkennung selber zu entschlüsseln, dies funktioniert mit der deutschen Sprache aber (noch) nicht umwerfend gut.
Mit einem Transkript im Beschreibungstext und/oder in der Untertitelspur geben wir YouTube und Google wichtige Hinweise, worum es sich hier inhaltlich dreht und erleichtern so, die Auffindbarkeit unseres Clips bei der Online-Suche.
Das gleiche gilt für eingebettete Videos auf unserer Webseite. Wenn ein Seiteinhalt vorwiegen aus einem Video besteht, hat es Google in der Regel schwer, festzustellen, welcher Inhalt diese Seite ausmacht. Mit einem Transkript bekommen die Suchmaschinen aber genug Futter, um die Page thematisch zuordnen zu können und bei relevanten Online-Suchen zu listen.
Natürlich ist es nicht jedermanns/fraus Sache, Texte von gesprochenen Videos abzutippen. Das ist auch nicht nötig, gibt es doch Online-Dienste, die dies schnell und kostengünstig erledigen. In der Regel muss (nach der Registrierung auf der jeweiligen Seite) lediglich ein Audio-File hochgeladen werden (dieses File erstellt man einfach im Schnittprogramm, wobei man nur den Audio-Part des Videos als .mp3, .wav oder .aiff exportiert) und man erhält das Transkript als Textdokument zurück.
Anbieter
Hier eine kleine Liste an zZ. verfügbaren Diensten – ohne Gewähr auf Vollständigkeit:
meintranskript.de (Diesen Dienst kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen)
Alternative
Eine (etwas umständliche) Alternative zu den kostenpflichtigen Diensten sei hier noch schnell erwähnt: Hat man das Glück ein möglichst klares und akzentfreies Deutsch zu sprechen, kann man sich einen Teil der Transkribier-Arbeit von YouTube abnehmen lassen. Hierzu bedient man sich der automatischen Untertitelerstellung (Im Creatorstudio im jeweiligen Video unter der Tab Untertitel).
Nach dem Hochladen des Videos beginnt YouTube selbstständig, ein Transkript zu erstellen, dieses ist mit dem Zusatz “Automatisch” gekennzeichnet. Nach Fertigstellung ist diese Version sowohl editierter als auch speicherbar. Lädt man nun dieses Resultat als herunter, muss man vermutlich den Text nochmal durchgehen und kontrollieren, mit etwas Nachbessern erhält man aber auch so ein brauchbares Transkript. – Ich muss allerdings hinzufügen, dass diese Methode für mich als Österreicher noch nie wirklich 100%ig brauchbare Ergebnisse geliefert hat.